Beerdigung
Reerdiging - Die nachhaltige Bestattungsart
Die Reerdigung ist eine neuartige Bestattungsform, die eine ökologische Alternative zu herkömmlichen Methoden darstellt. Dieser Prozess, inspiriert von der natürlichen Zersetzung organischer Materialien, transformiert einen menschlichen Körper innerhalb von 40 Tagen in nährstoffreiche Humuserde. Dabei wird der Verstorbene in einem sargähnlichen Kokon auf einer Mischung aus Heu, Stroh und Blumen gebettet. Die Zersetzung erfolgt durch natürlich vorkommende Mikroorganismen, ohne den Einsatz von Würmern, Insekten oder Chemikalien.
Wir sind Partner von “Meine Erde”, dem renommierten Anbieter von Reedigung.
Positiver Beitrag zur Umwelt
Dieser Ansatz bietet verschiedene Vorteile. Die entstehende Humuserde, reich an Nährstoffen und Mineralien, dient als natürlicher Dünger und Bodenverbesserer. Dadurch wird ein positiver Beitrag zur Umwelt geleistet, indem keine fossilen Brennstoffe benötigt und keine umweltschädlichen Materialien in die Erde eingebracht werden. Darüber hinaus bietet die Reerdigung einen tröstenden Abschied für Hinterbliebene, da sie ein lebendiges, grünes Vermächtnis hinterlässt.
Prozess der Reerdigung
Der Prozess der Reerdigung wird in einer Einrichtung namens “Alvarium” durchgeführt, die speziell für diesen Zweck umgewidmet oder neu errichtet wird. Die resultierende Erde wird anschließend auf einem Friedhof in der bodenaktiven Schicht eingebracht, wo sie ihre Nährstoffe an Pflanzen weiterreichen kann.
Diese Bestattungsmethode ist nicht nur umweltfreundlich, sondern ermöglicht auch eine Zeit der Ruhe und Trauer während der 40-tägigen Transformation. Die Beisetzung der neuen Erde kann ein intensives Abschiedserlebnis bieten und bei der Verlustverarbeitung helfen.
In Deutschland wurde die erste Reerdigung im Jahr 2022 in Schleswig-Holstein durchgeführt, und das Verfahren wird schrittweise für die gesamte Bundesrepublik verfügbar gemacht. Die Reerdigung ist im Einklang mit verschiedenen Glaubensrichtungen gestaltet und wird von vielen Geistlichen unterstützt. Der gesamte Prozess wird in Absprache mit Religionen und Weltanschauungen sorgfältig und respektvoll durchgeführt, um die Würde des Menschen über den Tod hinaus zu wahren.
Die Reerdigung ist sicher eine innovative, ökologisch nachhaltige und respektvolle Alternative zu traditionellen Bestattungsmethoden, die den natürlichen Kreislauf des Lebens ehrt und zugleich einen positiven Beitrag zum Umweltschutz leistet.
Reerdigung in Sachsen-Anhalt
In Sachsen-Anhalt wird aktuell eine Reform des Bestattungsgesetzes diskutiert, wobei die Einführung der Reerdigung als neue Bestattungsform noch ungewiss ist. Die Reerdigung, bei der menschliche Überreste zusammen mit Pflanzen in einem Sarkophag durch Mikroorganismen in Erde umgewandelt werden, ist Gegenstand einer Debatte. Sozialministerin Grimm-Benne gibt zu bedenken, dass es Vorbehalte gegen diese Bestattungsform gibt, insbesondere von kirchenpolitischen Sprechern, die Zweifel an der Menschenwürdigkeit der Methode äußern. Ob die Reerdigung als Bestattungsform ins Gesetz aufgenommen wird, ist noch offen und soll im parlamentarischen Raum diskutiert werden. Diese Diskussion folgt auf einen Konflikt in Aschersleben, wo der Stadtrat beschlossen hatte, die Reerdigung in die Friedhofssatzung aufzunehmen, was von der Kommunalaufsicht beanstandet wurde, da es nicht mit dem aktuellen Bestattungsgesetz des Landes vereinbar sei.